Bei bestem Frühsommerwetter fand gestern im Hof der Unternehmensverbände Dortmund das 13. Westfälische Sommerfest der Dortmunder Wirtschaftsverbände statt. Zahlreiche Vertreter der Dortmunder Wirtschaft sowie zahlreiche geladene Gäste aus Politik, Behörden und Stadtgesellschaft verfolgten eine interessante und teilweise kontroverse Debatte zum Thema „Transformation im Ruhrgebiet – gelingt die Energiewende sicher und bezahlbar?”
Paul Höller (Bündnis 90/Die Grünen), Staatssekretär im Wirtschaftsministerium NRW unterstützte ausdrücklich die Forderung der Wirtschaft nach einem wettbewerbsfähigen Industriestrompreis. Dieser müsse schnell kommen und den Unternehmen Planungssicherheit geben, sonst würden Arbeitsplätze ins Ausland verlagert, prophezeite Dr. Andreas Denstorf, Geschäftsführer der Ernst Schad GmbH in Eving.
Heike Heim, Vorstandsvorsitzende DSW 21, setzte klare Forderungen ab. Um die Klimaziele bis 2030 zu erreichen sei es notwendig sowohl die erneuerbare Energien massiv auszubauen, als auch ausreichend Gaskraftwerke zu erstellen, die bei Dunkelflauten zur Verfügung stünden. Gleichzeitig werde bis 2030 eine Erweiterung des Netzausbaus um 13.000 Km benötigt. Dies entspreche der Gesamtlänge des bestehenden Autobahnnetzes.
Frau Prof. Elberg, FH Dortmund, verwies darauf, dass Deutschland immer ein Energieimportland gewesen sei und dies auch zukünftig bleibe. Hierzu sei insbesondere in die Infrastruktur für LNG und grünen Wasserstoff zu investieren. Denn die Möglichkeit, ausreichend grünen Wasserstoff herzustellen, gibt es, bestätigt Dr. Arno Pfannschmidt, Vorstandsmitglied der thyssenkrupp nucera AG, mit Verweis auf die Wasserelektrolyse-Technologie seines Unternehmens.
Wirtschaftlich sei dies aber nur durch den Einsatz von Sonnenenergie umzusetzen, z.B. im Nahen Osten, Afrika oder Australien. Auf die Abschlussfrage des Moderators Peter Wulle, Redakteur der Ruhrnachrichten, ob die Energiewende denn gelinge, zeigten sich alle Teilnehmer verhalten optimistisch, es sei schwierig aber machbar.
Im Anschluss an die traditionelle Diskussion zu Beginn des Sommerfestes ließen die Teilnehmer den Abend bei einem pandemiegerechten Barbecue mit Live-Musik und interessanten Gesprächen ausklingen lassen.