26. Oktober 2022
Zum Herbstvortrag anlässlich der jährlichen Mitgliederversammlung begrüßte der Unter-
nehmensverband Östliches Ruhrgebiet e.V. Frau Dr. Marie-Agnes Strack-Zimmermann als
Festrednerin.
Mehr als 120 geladene Gäste und Vertreter der Mitgliedsunternehmen verfolgten im Goldsaal
der Westfalenhallen gespannt den Vortrag von Frau Dr. Strack-Zimmermann zum Thema
„Zeitenwende in der Sicherheitspolitik“.
Als sehr ernst beschrieb Strack-Zimmermann die Lage in der Ukraine nach dem bereits mehr als acht Monate andauernden von Russland völkerrechtswidrig geführten Angriffskrieg. Es sei dringend notwendig, die Ukraine weiter umfassend zu unterstützen. Dabei schloss Strack-Zimmermann ausdrücklich auch die weitere Lieferung schwerer Waffen und des Kampfpanzers Leopard 2, der den russischen Panzermodellen eindeutig überlegen sei, ein.
Europa dürfe Putin, den sie als Massenmörder und Terroristen bezeichnete, auf keinen Fall nachgeben. Dies würde ihn höchstens motivieren, seine Idee von der Wiederherstellung der Sowjetunion fortzusetzen und andere Länder zu überfallen. Seine ursprünglichen Ziele habe Putin aber weit verfehlt.
Mit der Aufnahme Finnlands undSchwedens in die NATO, die in Kürze vollzogen werde, habe er das Gegenteil erreicht. Aufgrund der russischen Aggression hätten beide Staaten ihre jahrzehntelange Politik der Blockfreiheit aufgegeben. Die westlich orientierten Demokratien seien stärker zusammen-
gerückt. Dies sei so nicht unbedingt zu erwarten gewesen, zeige aber die innere Stärke
demokratischer Gesellschaften.
Am Beispiel des aggressiven außenpolitischen Vorgehens Chinas betonte Strack-Zimmermann, dass Europa lernen müsse, selbständig zu werden. In Afrika investiere China extrem in die Infrastruktur und sichere sich dadurch die dortigen Bodenschätze. Sie zeigte sich auch besorgt über den wachsenden Einfluss der chinesischen Staatsmacht in Europa, der stetig, zum Beispiel über die Beteiligung an vielen Seehäfen, zunehme. Sich in Abhängigkeit von Diktaturen zu begeben, könne fatale Folgen nach sich ziehen, was man an der Entwicklung der Energiepreise deutlich sehe.
Die Vorsitzende des Verteidigungsausschusses nahm schließlich auch zum Thema innere Sicherheit Stellung und betonte: „Den Intoleranten mit Toleranz zu begegnen, bedeutet das Ende der Freiheit“.